D1 in Osthofen (28:28)
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Die Niederlage möglichst in Grenzen halten. Das war der einheitliche Tenor im Umfeld der Mannschaft und der fehlenden Spielerinnen, die leider verletzungs, krankheits- oder beruflich bedingt nicht spielen konnten. Bereits im Vorfeld war klar, dass wir ohne Aline Kessler, Karoline und Marion Müller, Kathrin Lill, Katharina Dynus, Aleks Jelicic und Michelle Hartz einer äußerst schwierigen Aufgabe entgegen standen. Zu dem hatte sich Osthofen vor kurzem noch mit der ehemaligen Drittligaspielerin C. Hoth gut verstärkt und benötigt dringend im Abstiegskampf beide Punkte. Auf Grund der extrem engen Personalsituation erklärte sich Michelle, die an einer Wurfarmverletzung laboriert, kurzfristig bereit, wenigstens als Abwehrspielerin zur Verfügung zu stehen. Dies bedeutete, dass fast die gesamte Mannschaft 60 Minuten durchspielen musste. Jedoch schon in der Kabine bei der taktischen Vorbesprechung war zu spüren, dass diese Truppe, so richtig gar keine Lust hatte, sich hier eine Klatsche abzuholen. Dazu kam, dass Osthofen eine starke Zuschauerkulisse mit ca. 120 Fans hinter sich hatte, die richtig "Betrieb" in der Hütte machten und jede Schiedsrichterentscheidung gegen die Gastgeberinnen lauthals monierten. Für uns wiederum ein Motivationsfaktor so unrealistisch dies auch klingen mag. So etwas mögen wir einfach. Je mehr Stimmung umso besser. Die beiden Unparteiischen pfiffen die Partie an und es ging gleich im hohen Tempo hin und her. Nachdem unsere Führungstreffer durch C. Hoth im Gegenzug bis zum 2:2 postwendend egalisiert wurden, kam die erste Amtshandlung von der Bank sofort. Kurze Deckung. Was unsere Angriffsspieler danach boten war sehenswert. Lisa spielte eine fehlerlose gute Leistung auf LA, Blerta wirbelte auf der völlig ungewohnten RL-Position, Kira spielte eine bärenstarke RM und ging gnadenlos in jeden Zweikampf. Lea ackerte am Kreis ohne Ende und hatte maßgeblichen Anteil an der Vorstellung von Florence, die einen "Sahnetag" auf RR erwischte und zusammen mit Camille, die an ihrem Geburtstag eine Galavorstellung bot, im Angriff heraustach. Mit Michelle konnten wir eine wichtige Halbposition in der Abwehr stellen und Conny hielt, was zu halten war. So gelang es uns überraschend lange, die knappe Führung zu halten. Kurz vor der Halbzeit konnten die Rheinhessen dann aber doch eine 15:14 Führung mit in die Kabine nehmen. Brechen wir in Hälfte 2 konditionsmäßig zusammen? Das war die große Frage, zumal unser Team vom Freitag noch ein Pokalspiel in den Beinen hatte.. Es sah danach aus. Osthofen erhöhte nochmals das Tempo, in dem Trainer Kuhn frische Spielerinnen brachte. Beim 16:16 waren wir noch auf Augenhöhe. Danach liefen wir stets einem Rückstand hinterher, gaben uns jedoch noch lange nicht geschlagen. Spielstände: 16:19 / 19:23 / 21:25/ 23:26. Dann in der 55. Minute eine Doppelhinausstellung. Foul einer Osthofer Spielerin mit einer 2-Min. Strafe, die Torhüterin moniert sich darüber. Nochmals 2 Minuten. 6:4 Situation. Unsere Chance nochmals heran zu kommen nutzten wir sofort. 26:26!. Sogar der 27:26 Führungstreffer gelang uns noch, da Conny in diese Phase einen Gegenstoß entschärfte und zwei klare Einwurfmöglichkeiten vereitelte. Aber unsere Akkus waren nun auch am Ende. Die Rheinhessen drehten die Partie und gingen in der 59. Minute mit 28:27 in Führung. War es das? Nö, war es nicht. Flo hämmerte ihren 11. Treffer 30 Sek. vor dem Ende in den Winkel. Ausgleich! Auszeit Osthofen 25 Sekunden vor dem Ende. Bringt Trainer Kuhn die 7. Feldspielerin und geht volles Risiko? Nein, war ihm wohl auch zu heiß. Ein Punkt ist besser als keiner. Aber das durfte den Gastgebern heute eigentlich nicht reichen. Es wurde nochmals richtig hektisch. Mona Schmidt wollte es wissen, warf sich zwischen zwei unserer Abwehrspieler und erzielte den 29. Treffer. Allerdings unterlief ihr dabei ein Schrittfehler, was die Unparteiischen gut erkannten. Der Angriff wurde zurück gepfiffen. Der abschließenden Freiwurf brachte nichts mehr ein. Riesenjubel auf unserer Seite und megagroßes Kompliment an diese Mannschaft. Diese Leistung ist nicht hoch genug einzuordnen, wenn man die personellen Umstände in Betracht zieht. Wahnsinn!
Aufstellung: Conny Holz; Elaine Dryander (n.e.), Lisa Vogt (2), Lea Helle (2), Florence Ulrich (11/5), Kira Martin (1),
Sabine Müller, Camille Frasca (10), Michelle Hartz (nur Abwehr), Blerta Ilazi (2).